Kirche aus dem 14. Jahrhundert. Beim Kampf um die Rheinbrücke fast völlig zerstört.
Seit jeher hatte die Abtei im deutschen Prüm viele Besitztümer in Arnheim und dadurch auch großen Einfluss. 1315 erreichte eine zweite geistliche Institution Arnheim: das Kapitel von Sankt Walburgis aus Tiel. Es war von den Bewohnern Tiels vertrieben worden. Graf Rainald I. von Geldern gestattete, dass die Kanoniker sich in Arnheim niederließen, unter der Bedingung, dass er bei ihnen übernachten durfte, wenn er in Arnheim weilte.
Kanoniker
Kanoniker sind weltliche Geistliche. Sie haben kein Ordensgelübde abgelegt, leben aber ganz und gar im Dienste Gottes und der Kirche. Ebenso wie ein Kloster hatte das Kapitel ein eigenes Grundstück, auf dem die Kanoniker die Herren waren: die Immunität. Und ebenso wie ein Kloster lebte das Kapitel von Schenkungen und Erträgen (Zehnten“) der Landgüter.
Walburgiskirche
Das Kapitel ließ im 14. Jahrhundert eine eigene Kirche erbauen, die Walburgiskirche. Nachdem die Kirche 1579 von den Protestanten übernommen worden war, diente das Gebäude noch eine Zeitlang als Militärgefängnis und Waffenlager. Louis Bonaparte schenkte die Kirche 1808 wieder den Katholiken.
Renovierung
In der Zwischenzeit war die Kirche ziemlich vernachlässigt worden. Bei einer groß angelegten Renovierung im Jahre 1851 wollte der Leidener Architekt Molkenboer verschiedene gotische Elemente hinzufügen. Aber man hatte nicht ordentlich gearbeitet: Kurz nach der Bauabnahme 1854 stürzte der linke Turm ein.
Zweiter Weltkrieg
Während des Zweiten Weltkriegs wütete direkt neben der Walburgiskirche eine der furchtbarsten Schlachten des Kriegs: der Kampf um die Rheinbrücke. Die Kirche wurde dabei fast völlig zerstört. Nach einem umfangreichen Wiederaufbau und der Renovierung wurde die Kirche 1964 vom Papst zur Basilica Minor (kleinen Basilika) ernannt. Die Walburgiskirche besitzt einige wichtige Kirchenschätze. Unter anderem befinden sich hier Reliquien der heilige Walburgis und des heiligen Eusebius. Letztere stammen aus der Eusebiuskirche.
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