Im Deichvorland bei Ingen finden sich die Überreste von Kasteel Geldersweert, einem befestigten Haus der Herzöge von Geldern. Herzog Karl von Geldern schenkte es seinem unehelichen Sohn Karl von Geldern zu Spankeren zur Hochzeit. Die Burg wurde Anfang des 19. Jahrhunderts abgerissen. Der Name Geldersweert wird seit 2003 durch den Namen des Fährschiffs Ingen–Elst lebendig gehalten.
Karl von Geldern zu Spankeren
Haus Geldersweert war ein befestigtes Haus der Herzöge von Geldern. Die Burg lag 800 Meter westlich der heutigen Fährstrecke Ingen–Elst. Karl von Geldern starb 1538 ohne rechtmäßige Nachfahren. Er hatte zwar geeignete außereheliche Kinder (Bastarde), die ihm hätten nachfolgen können, aber vor dem Gesetz zählten sie nicht. Karls uneheliche Kinder erhielten allerdings Ländereien und Häuser. Einer von ihnen, Karl von Geldern der Jüngere, Herr zu Spankeren, bekam Burg Geldersweert.
Elsabe van Gelder
Eine Enkelin Karls von Geldern zu Spankeren was Elsabe oder Elisabeth, Herrin van Gelder. Elsabe heiratete 1632 Daniel de Bedarrides, einen Hugenotten, der aus dem südfranzösischen Fürstentum Orange geflüchtet und Offizier in der Armee der Vereinigten Niederlande war. Als Daniel ein Gesuch einreichte, um in den Ritterstand von Geldern aufgenommen zu werden, wurde es abgelehnt. Für die Kommission wog die Tatsache, dass er ein „Ausländer“ war, schwerer als sein Besitz und die Ehe mit der adligen Elsabe. Daniel wurde allerdings Presbyter der Reformierten Gemeinde in Ingen. 1678 starb Elsabe als letzte Burgherrin mit dem Namen „van Gelder“ auf Burg Geldersweert.
Fundament von Geldersweert
Durch Einwirkung des Flusses verfiel Geldersweert und wurde 1803 abgerissen. Stattdessen baute der Besitzer der örtlichen Ziegelei dort ein Haus. 1971 wurde das Fundament des Adelshauses ausgegraben und kartiert. Das befestigte Haus war etwa 20 mal 15 Meter groß die Fundamente besaßen eine einen Meter dicke Mauer. Es war ein relativ einfaches Hause mit einem einzigen Turm in der Nordwestecke. Aufgrund der archäologischen Funde datiert man die Burg auf den Anfang des 16. Jahrhunderts.