Im Dezember 1944 konnten einige Niederländer aus einem Zwangsarbeiterlager nahe der deutschen Stadt Rees entkommen. Durch ein heftiges Feuergefecht, das Megchelen in einen Trümmerhaufen verwandelte, wurde es am 28. März 1945 als erstes Dorf nördlich der großen Flüsse befreit. Die Einwohner von Megchelen führten daraufhin eine groß angelegte Rettungsaktion durch, um möglichst viele Zwangsarbeiter aus dem Lager zu befreien und in Sicherheit zu bringen.
Rettung durch die Bevölkerung von Megchelen
Nahe der deutschen Stadt Rees befand sich zwischen Dezember ’44 und März ’45 ein Lager für Zwangsarbeiter, in dem Niederländer interniert waren, um Panzergräben anzulegen. Die Zustände im Lager waren katastrophal. In den vier Monaten, die das Lager existierte, starben etwa 330 der 4000 Männer an Krankheiten und Misshandlungen. Als einige Männer entkommen konnten und nach Megchelen gelangten, unternahm die Bevölkerung eine Rettungsaktion. Angeführt von einigen jungen Dorfbewohnern, die die Grenzgegend wie ihre Westentasche kannten, wurden Gefangene befreit und über die Grenze geschmuggelt. Die Schule von Megchelen wurde heimlich zum Nothospital umfunktioniert, um den oftmals stark geschwächten Zwangsarbeitern wieder auf die Beine zu helfen.
Heldentat
Am 12. Februar 1945 fingen Widerstandskämpfer in Megchelen einen Brief ab, in dem die Verlegung von 300 Zwangsarbeitern in die deutsche Stadt Wesel angekündigt wurde. Mithilfe eines perfekt ausgeführten Täuschungsmanövers konnten die Widerstandskämpfer die Gruppe von Zwangsarbeitern nach Megchelen – und von dort in einen sicheren Unterschlupf – lotsen. Erst 2010 würdigte man diese Heldentat der Bewohner von Megchelen mit einem eigenen Denkmal.
Megchelen befreit
Englische und kanadische Stoßtruppen erreichten Megchelen am Morgen des 28. März 1945. Die deutschen Besatzer leisteten noch einige Stunden heftigen Widerstand. Am Ende des Tages ließen die Kämpfe nach und die Besatzer wurden in die Flucht geschlagen. Megchelen war das erste befreite niederländische Dorf nördlich der großen Flüsse. Der Preis für die Freiheit war allerdings hoch: Nur vier Häuser im Dorf blieben intakt, 49 Gebäude waren beschädigt und 52 vollkommen zerstört.