Das auch als „Mordkreuz“ bezeichnete Erinnerungskreuz bei Rumpt erinnert an Otto van Scherpenzeel. Er starb an dieser Stelle bei einem Scharmützel zwischen den Truppen des Herzogs von Geldern und Soldaten des Bischofs von Utrecht. Otto wohnte nur einen Steinwurf entfernt, in Haus te Rumpt. Seine Nachfahren errichteten dieses Kreuz zu seinem Gedenken.
Krieg zwischen Karl und Karl
Das Scharmützel bei Rumpt ereignete sich während der fast 70 Jahre andauernden Geldrischen Erbfolgekriege. Karl von Egmond, der Herzog von Geldern, führte einen Kampf gegen den Habsburger Kaiser Karl V., König der Niederlande, der Geldern annektieren wollte. Die Geldrischen Erbfolgekriege waren eine Aneinanderreihung von allerlei Scharmützeln und Raubzügen. Rumpt lag mitten in dem umkämpften Gebiet zwischen Geldern und Holland. Im Jahre 1527 wütete der Krieg mit voller Wucht: Tiel wurde von habsburgischen Truppen belagert und als Antwort darauf plünderten geldrische Truppen Den Haag.
Scharmützel in Rumpt
Am 23. Oktober 1527 waren Truppen des Utrechter Bischofs in der Gegend von Rumpt auf Beutezug. Sie plünderten Dörfer und ermordeten einfache Bürger. Am Deichweg an der Linge fingen geldrische Truppen diese marodierende Bande ab. Auch Otto van Scherpenzeel war mit von der Partie. Er stammte aus einem der ältesten Rittergeschlechter in der Veluwe und wohnte in Haus te Rumpt. Otto fiel in diesem Kampf, nur einen Steinwurf von seinem Haus entfernt. Markantes Detail: Der Bischof von Utrecht, gegen den er kämpfte, war sein eigener Onkel. Ottos Nachfahren errichteten dieses Erinnerungskreuz.
Inschrift auf dem Kreuz
Int Iaer MVcXXVII Op Sunte Severynsdach
Op’t te Rempt Blef
Doot Ot van Scerpezeel
Lefft XXVIByt voer Dye Zyel Om Gods Wyl
Übersetzung:
Im Jahre 1527 am Tag des heiligen Severin (= 23.Oktober) – In Rumpt blieb – Tot Otto van Scherpenzeel – Er lebte 26 Jahre – Bittet für seine Seele um Gottes Willen.