Die Eusebiuskirche ist der größte Blickfang Arnheims – schon seit Jahrhunderten. Die Kirche hat eine reiche und turbulente Vergangenheit, ist aber gegenwärtig etwas unrühmlich hinter Gerüsten verborgen.
Maartenskirche
An der Stelle der heutigen Eusebiuskirche stand schon im 9. Jahrhundert ein Holzkirchlein. Wie beinahe alle Kirchen jener Zeit war dieses Heiligtum Sankt Martin geweiht. Die Abtei von Prüm (in der Gegend von Aachen) verwaltete die Kirche und all ihre Güter. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Maartenskirche in Stein neu errichtet.
Eusebiuskirche
Im 15. Jahrhundert hatte die Kirche Probleme mit einer rückläufigen Zahl von Kirchgängern. Daher beschloss man, eine vollkommen neue Kirche zu bauen. Sie sollte nicht nur den sonstigen Kirchen Konkurrenz machen, sondern auch mit der zwei Jahrhunderte älteren Stephanskirche in Nimwegen wetteifern. Der Bau begann 1452 auf dem Kirchplatz neben der alten Maartenskerk, sodass weiterhin Messen gefeiert werden konnten.
Bildersturm
Ein Jahrhundert später stand die Kirche. Die Protestanten ergriffen allerdings 1579 in Arnheim die Macht und übernahmen die Eusebiuskirche. Die Ausübung der katholischen Religion wurde verboten. 1579 wütete noch ein Bildersturm in der Eusebiuskirche. Viele prächtige Statuen und andere Heiligtümer wurden dabei zerstört. Mit großer Mühe konnten die Reliquien des heiligen Eusebius in Sicherheit gebracht werden.
Renovierung
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche nahezu vollständig zerstört, anschließend aber wiederaufgebaut. Aufgrund der Verwendung von Natursteinen minderer Qualität ist die Kirche inzwischen wieder eingerüstet. Die Instandsetzungsarbeiten werden noch viele Jahre andauern, aber man kann die Kirche dennoch normal besuchen. Sie können mit dem Panoramalift die Arbeiten sogar von Nahem anschauen.
Kircheninnere
Das Innere der Kirche ist ein schönes Beispiel spätgotischer Baukunst. In der Kirche steht noch immer das imposante Grabmal Herzog Karls von Geldern aus dem Jahre 1531. Dort hängt auch der Harnisch, den er bei vielen Ritterturnieren trug. Die Gebeine des hl. Eusebius, verborgen in einem kunstvollen silbernen Reliquienschrein, liegen inzwischen sicher in der Schatzkammer der Walburgiskirche.