Mitten in den Wäldern der Hatertse und Overasseltse Vennen liegt die bemerkenswerte St.-Walrick-Kapelle. Bekannt von der Legende der Lappenbaum
Legende
Mit der Kapelle verbindet sich eine hübsche Legende: Im 8. Jahrhundert nahm der Räuberhauptmann Walrick aus Versehen den großen Prediger Willibrord gefangen. Willibrord konnte Walrick überreden, sich zum Christentum zu bekehren, aber im Gegenzug musste Willibrord Walricks Tochter heilen. So geschah es tatsächlich, unter anderem dadurch, dass die Tochter ein Stück ihrer Kleidung in einen Lappenbaum“ hängte.
Kapelle
Das Grundstück, auf dem die Kapelle steht, wurde wahrscheinlich 855 der Benediktinerabtei in Kaiserswerth, heute ein Stadtteil Düsseldorfs, geschenkt. Später fiel es dem Benediktinerkloster in Valéry-sur-Somme (nördlich von Paris) zu. Wahrscheinlich ist davon auch der Name „Walrick“ abgeleitet. Das Klostergut umfasst zudem noch zwei Bauernhöfe. Die heutige Kapelle stammt aus dem 15. Jahrhundert.
Ausgrabung
Vor hundert Jahren stand hier noch eine viel größere Ruine. Just in dem Moment, als Ausgrabungen erfolgen und die Ruine restauriert werden sollte, brach der Zweite Weltkrieg aus. Die Alliierten gingen nicht sehr zimperlich mit der Ruine um, von der nur wenig übrig blieb. Nach dem Krieg wurde die Kapelle mit alten Steinen des ehemaligen Klosters von Balgoij wieder aufgebaut.
Klause
Bauhistorische Untersuchungen verdeutlichen, dass die Kapelle einen Dachboden gehabt hat. Vermutlich hat das Gebäude daher nicht allein als Gotteshaus gedient, sondern auch als Klause. Das war die Unterkunft eines Einsiedlers, der sich vom Rest der Welt abschloss, um in Kontakt mit Gott zu treten. In der niederländischen Provinz Limburg sind noch eine Reihe dieser Klausen erhalten geblieben.
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