Auf dem Teufelsberg stehen zwei Motten: stattliche Erdhügel, auf denen früher hölzerne Wälle mit einem Turm standen.
Mergelp
Solch eine Motte ist der primitive Vorgänger einer mittelalterlichen Burg. Die Motte ist unter dem Namen Mergelp“ bekannt und wurde möglicherweise von Graf Balderich und seiner Frau Adela um das Jahr 1000 erbaut. Adela war die älteste Tochter von Graf Wichmann von Hamaland, einem Onkel Kaiser Ottos II. Durch die Heirat Adelas mit Immed wurde Letzterer der neue Graf von Hamaland. Adelas jüngere Schwester Liutgard war gemäß der mittelalterlichen Tradition für eine religiöse Karriere vorbestimmt. Sie wurde Äbtissin in dem von ihrem Vater gegründeten Kloster Elten.
Ungleich verteilt
Das Kloster in Elten erbte allerdings weitaus mehr Besitztümer als Adela und Immed. Jahrelang kämpfte Adela gegen dieses Unrecht und scheute dabei nicht vor dem Gebrauch von Waffen zurück. Nachdem Immed gestorben war, heiratete Adela Balderich, der dadurch der neue Graf von Hamaland wurde. Erst nach 30 Jahren – und einer Vermittlung durch den Kaiser – wurde der Erbstreit geschlichtet.
Grafschaft Hamaland
Dass Balderich auf dem Teufelsberg eine Motte bauen ließ, ist kein Zufall. Dies war der südlichste Punkt der Grafschaft Hamaland. Frühere Grafen schützten ihr Land durch den Bau von Ringwallburgen, aber um 1000 errichtete man Burgmotten. Die Motte Mergelp ist dafür ein hervorragendes Beispiel. Andere Motten in der Grafschaft Hamaland sind Duno, Uddel und Montferland. Warum Mergelp aus zwei Motten besteht, bleibt unklar.
Archäologie
Balderich wurde nach seinem Tod 1021 in dem von ihm gegründeten Kloster in Zyfflich begraben, keine zwei Kilometer von der Motte entfernt. Übrigens hat sich in archäologischen Untersuchungen herausgestellt, dass die Motte im 11. Jahrhundert nicht oder kaum genutzt wurde. Möglicherweise geriet die Motte nach Balderichs Tod schnell außer Gebrauch. Der Teufelsberg wurde von Wäldern überwuchert und bot im Mittelalter Stoff für spannende Geschichten.