Burg Doorwerth ist ein schönes Beispiel für eine Wasserburg, die durch dicke Außenmauern und einen Wassergraben geschützt wurde. Die Burg lag an einem idealen Ort: auf dem Deichvorland nahe dem Rhein gut zu verteidigen und strategisch an der alten Hauptstraße von Arnheim nach Utrecht gelegen. Jeder, der an der Burg vorbeikam, wurde entdeckt und musste Zoll zahlen.
Raubritter
Im Jahre 1260 wird die Burg erstmals erwähnt. Die raubgierigen Praktiken des Burgherrn Berend van Dorenweerd waren dem Grafen von Geldern und dem Bischof von Utrecht ein Dorn im Auge. Während einer Belagerung wurde die damals noch hölzerne Burg zerstört und in Brand gesteckt. Schon bald darauf errichtete Berends Sohn Hendric eine neue Burg. Diesmal aus soliden Backsteinen, die aus örtlichem Flusslehm gebrannt waren.
Wohnturm
Der älteste Teil der steinernen Burg bestand aus einem rechteckigen Wohnturm. Dieser Turm war von einem Graben umgeben und ist als heutiger Ostflügel zu erkennen. Der Südflügel wurde im 14. Jahrhundert an die kleine Burg angebaut. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts war Reinald van Homoet Burgherr. Er ließ die Vorburg und den massiven Wohnturm an der Nordseite bauen. Die letzte große Erweiterung erfolgte Mitte des 16. Jahrhunderts mit dem Ausbau des Südflügels und dem Bau des Turms im Südwesten.
Mittelalterlich
Die darauffolgenden Besitzer der Burg hielten sich dort nur selten auf. Daher hatten sie kein Interesse daran, sie zu modernisieren, und das ist wahrscheinlich der Grund, weshalb Doorwerth noch immer ein mittelalterliches Aussehen hat. Die schwärzesten Tage der Burg sind allerdings neueren Datums. Bei der Befreiung der südlichen Niederlande im September 1944 lag die Burg schwer unter Beschuss.
Wiederaufbau
Nach dem Krieg war nur wenig mehr übrig geblieben als ein trauriger Trümmerhaufen. Es dauerte etwa 37 Jahre, die Burg wiederaufzubauen. Seit 1983 ist die Burg wieder in ihrem alten Glanz zu bewundern. Doorwerth ist deshalb eine der schönsten mittelalterlichen Burgen der Niederlande.