’t Zelle ist ein weitläufiges Landgut von 355 Hektar Fläche, gelegen in einem idyllischen Streifen der Achterhoek, einer Region, in der sich auch noch zahlreiche andere Landgüter finden. Bereits im 14. Jahrhundert erwähnt, wurde ’t Zelle erst im 18. Jahrhundert bekannter. Das heute erhaltene Gebäude stammt noch größtenteils aus dieser Zeit. Heute finden sich hier Ferienwohnungen und ein Golfplatz.
Sternbusch
In einer Quelle aus dem Jahre 1326 ist die Rede vom Landgut „’t Goet te Selle“, aber es bleibt unklar, wie genau es damals aussah. Zweifellos handelte es sich aber nicht um ein Schloss. Erst im 18. Jahrhundert wird die Entwicklung des Landsitzes ’t Zelle etwas klarer. Damaliger Eigentümer war Jacob Grothe (1672-1751), der Bürgermeister von Arnheim. Wahrscheinlich war es Grothe, der auf dem Landgut einen Wald anlegen ließ, in dem die Wege sternförmig auf einen zentralen Punkt zuliefen. Ein solcher „Sternbusch“ war vor allem ideal zum Jagen, denn wer sich in der Mitte positionierte, hatte alle Wege im Blick und konnte das Wild, sobald es sich auf einen der Wege vorwagte, direkt ins Visier nehmen.
Katstellen
Das Wohnhaus wurde 1792 stark umgebaut und auch die heute noch erhaltenen Nebengebäude datieren aus dieser Zeit. Das Landgut wurde teils land- und teils forstwirtschaftlich bewirtschaftet. Auf dem Gutsgrund entstanden daher so genannte Katstellen, Unterkünfte der Kleinbauern, die ein Stück Land gepachtet hatten. Zum Zeitvertreib der Eigentümer wurde ein Park mit See, Wasserlabyrinth und einem gewundenen Pfad angelegt, der passenderweise den Namen „Romantischer Spaziergang“ erhielt. Dieser Park existiert noch heute.
Nationales Denkmal
Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Nachfrage nach Holz rückläufig, daher musste das Landgut seine Einkünfte anderweitig generieren. Aus diesem Grund wurden u.a. einige Ferienhäuser gebaut. Auch die leerstehenden Katstellen wurden zu Erholungszwecken umgebaut. Dabei entstand auch ein Pflegebauernhof für Menschen mit Behinderung. Zudem wurde auf einem Teil des Landgutes ein Golfplatz angelegt. Wegen der originalen und noch existierenden Wege, Wälder und Bauernhöfe ist rund ein Viertel des Landgutes unlängst unter Denkmalschutz gestellt worden.