Schloss Cannenburgh ist in den Niederlanden vor allem durch einen berühmten Bewohner bekannt geworden: Maarten van Rossum. Er erbaute hier 1543 seinen Sommersitz auf den Überresten einer mittelalterlichen Burg. Bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts war das Schloss in Familienbesitz. Heute sind das Landgut und das restaurierte Schloss Eigentum der Stiftung für Natur- und Landschaftsschutz „Geldersch Landschap en Geldersche Kasteelen“. Schloss Cannenburgh ist für die Öffentlichkeit zugänglich.
Mittelalterliche Burg
Schon im Mittelalter gab es eine Burg mit dem Namen Cannenburgh. Wann genau sie errichtet wurde, ist nicht bekannt. Erstmals erwähnt wurde sie 1365, und zwar als Lehnsgut der Herzöge von Geldern. Über das Aussehen dieser mittelalterlichen Burg wissen wir nur wenig. Lediglich einige Mauerreste und ein Teil der unterirdischen Gewölbe sind erhalten geblieben.
Maarten van Rossum
Wahrscheinlich war die Burg bereits zu einer Ruine verfallen, als Maarten van Rossum sie 1543 kaufte. Van Rossum war ein berüchtigter Haudegen. Seine Raubzüge durch Holland und Brabant als Feldmarschall Herzog Karls von Geldern machten aus ihm einen reichen Mann. Neben seinen bekannten Stadtschlössern in Zaltbommel und Arnheim besaß er auch einige Landgüter und Burgen. Schloss Cannenburgh ließ er im Stil der holländischen Renaissance auf den Überresten der alten Burg erbauen. Er sollte jedoch den Abschluss der Bauarbeiten nicht mehr erleben.
Familienbesitz
Nach van Rossums Tod im Jahre 1555 erbte sein Neffe Hendrik van Isendoorn das Gebäude und so blieb es noch gut dreihundert Jahre in der Familie. Hendrik ließ das Bildnis seines Onkels an dem großen Turm anbringen. Von dieser hohen Warte aus blickt Maarten in seinem Harnisch bis heute über sein Landgut. Im Laufe der Zeit wurde der breite Eingang von der Mitte des Hauptturms an die Seite verlegt und das Schloss um zwei Scheunen und eine Steinbrücke erweitert. Seit 1951 ist Schloss Cannenburgh für die Öffentlichkeit zugänglich. Die zwiebelförmige Turmspitze wurde wieder aufgebaut und das ganze Schloss so eingerichtet, als würden die adligen Bewohner immer noch darin wohnen.
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