Oppidum Batavorum wurde etwa um das Jahr 10 v. Chr. erbaut, als auch der römische Kommandoposten auf dem Kops Plateau errichtet wurde. Oppidum Batavorum bedeutet so viel wie ‚befestigter Ort der Bataver‘.
Die Römer bauten die Stadt als Verwaltungszentrum für die Bataver, deren Stammesgebiet eigentlich 30 Kilometer weiter westlich lag. Die Errichtung von Oppidum Batavorum erleichterte den Römern die Einflussnahme, wobei der Kommandoposten auf dem Kops Plateau Unterstützung bot.
Vielfältiges kulturelles Sammelsurium
In Oppidum Batavorum lebten vor allem Händler, Handwerker und Beamte. Es entstand eine Vermischung der batavischen und der römischen Kultur. Die Bataver in Oppidum Batavorum stammten aus vornehmen aristokratischen Familien: Sie tauschten ihre Stellung als Stammesführer gegen eine Position in der römischen Verwaltung oder Armee ein. Damit sicherten sie sich ihre Machtposition innerhalb der batavischen Gesellschaft. In der Umgebung der heutigen Kelfkensbos-Burchtstraße wurden Häuser von Einwohnern des damaligen Oppidum Batavorum wiedergefunden: lange, schmale Bauten, die an der Durchgangsstraße standen. Es verlief ein Kanal entlang der Stadt. Aus den auf dem Scholenhof entdeckten Funden – darunter Hausrat und Wandmalereien – geht hervor, dass Oppidum Batavorum eine wohlhabende Stadt war.
Gemetzel und Rache
Im Jahr 9 n. Chr. schlugen die Germanen drei römische Legionen auf vernichtende Weise. Dies ereignete sich in der Nähe des Teutoburger Waldes beim heutigen Osnabrück. Lediglich eine Handvoll der 20.000 römischen Soldaten überlebte das Gemetzel. Aus Rache unternahmen die Römer zwischen 14 und 16 n. Chr. verschiedene Strafexpeditionen gegen die Germanen. Um den Erfolg dieser Strafexpeditionen zu feiern, ließ Kaiser Tiberius in Oppidum Batavorum eine Säule errichten. Darauf ist zu sehen, wie die Göttin Victoria den Kaiser mit einem Lorbeerkranz krönt – einem Symbol des Sieges. Ein Teil dieser Säule wurde 1980 ausgegraben und in das Museum Het Valkhof gebracht, das sich auch an der Stelle des früheren Oppidum Batavorum befindet. Vor dem Museum steht ein Replikat dieser Säule als Bestandteil einer modernen Sonnenuhr.
Zerstörung von Oppidum Batavorum
Im Jahr 69 n. Chr. brach der Bataver-Aufstand aus. Oppidum Batavorum lag inmitten des aufständischen Gebietes. Als die Bataver einsehen mussten, dass sie den Aufstand verlieren würden, setzten sie die Stadt in Brand. Nachdem die Römer das Gebiet wieder unter Kontrolle hatten, errichteten sie anderthalb Kilometer Richtung Westen eine neue Stadt: Ulpia Noviomagus.
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