Im heutigen Nimwegen-Ost befand sich ein römisches Heerlager, das aus Tausenden von Soldaten und Offizieren bestand. Diese übten eine große Anziehungskraft auf Handel- und Gewerbetreibende aus.
Sie brauchten schließlich Essen und Trinken und hatten Bedarf an Gebrauchsgegenständen, Luxusartikeln und vielem mehr. In der Nähe des Heerlagers entstand daher auch eine Siedlung, Oppidum Batavorum, die sich über den Valkhof und dessen unmittelbare Umgebung erstreckte.
Die neue Stadt
Während des Bataver-Aufstandes im Jahr 70 n. Chr. wurde Oppidum Batavorum durch einen Brand zerstört. Anderthalb Kilometer in Richtung Westen errichtete man daraufhin eine neue Siedlung, Noviomagus, was ’neuer Markt‘ bedeutet. Kaiser Marcus Ulpius Traianus schenkte der Stadt die Benutzung seines Familiennamens, wodurch der Name zu ‚Ulpia Noviomagus‘ wurde. Die Stadt entwickelte sich schnell zu einem blühenden Zentrum für Handel und Gewerbe mit vier- bis fünftausend römisch-batavischen Einwohnern.
Tempel für die Götter
Mithilfe der römischen Soldaten baute man zwei Tempel aus Stein: einen für Fortuna, die Göttin des Wohlstandes, und einen für Merkur, den Gott des Handels. Händler brachten den Göttern Opfer dar, bevor sie eine Handelsreise antraten oder um ihnen für einen lukrativen Geschäftsabschluss zu danken.
Römischer Hotspot
Die Römer bauten an der Stelle, an der sich jetzt die Honig-Fabrik befindet, ein Badehaus. Es war mit jedem denkbaren Luxus ausgestattet: mit Bodenheizung und verschiedenen Bädern mit heißem, lauwarmem und kaltem Wasser. Hierher kamen die Leute, um sich zu waschen, Sport zu treiben und zu entspannen. Darüber hinaus war es ein Ort für Klatsch, Tratsch und Begegnungen – ein sozialer Hotspot in Römisch-Nimwegen!
Unheil
Am Ende des zweiten Jahrhunderts wurde Noviomagus von Unheil heimgesucht. Große Teile der Stadt gingen in Flammen auf, darunter auch die Tempel. Noviomagus hat sich nie ganz von diesem Schock erholt. Um 260 n. Chr. machten germanische Stämme die Region unsicher der größte Teil der Einwohner musste die Flucht ergreifen.
Tuffstein aus der Eiffel
In späteren Jahrhunderten wurden die Ruinen von Noviomagus als Steinbruch genutzt. Mit dem Material errichtete man im 11. und 12. Jahrhundert die ersten Häuser des mittelalterlichen Nimwegen. Aus diesem Grund ist heutzutage von der römischen Stadt nahezu nichts mehr erhalten. Lediglich an manchen Stellen, wie an den Mauern der Barbarossa-Ruine und der St.-Nikolauskapelle auf dem Valkhof, kann man noch immer die Quader aus Tuffstein sehen, die die Römer damals aus den Steinbrüchen der Eifel gehauen haben.