Persingen kann sich auf eine lange und bewegte Vergangenheit berufen. Schon im 13. Jahrhundert stand hier eine Kapelle, die dem heiligen Dionysius geweiht war. Wahrscheinlich war diese Kapelle ein Holzbau. Warum in Persingen ausgerechnet der heilige Dionysius verehrt wurde, bleibt unklar.
Dionysius
Dionysius lebte im 3. Jahrhundert und war der erste Bischof von Paris. Er baute an der Stelle, wo heute Notre-Dame steht, eine Kirche auf die Seine-Insel. Die Bevölkerung wandte sich allerdings von ihrem Bischof ab und er wurde auf Montmartre (= Berg des Märtyrers) enthauptet. Der Legende nach war Dionysius nicht einverstanden mit dem Ort, an dem er begraben werden sollte. Mit dem Kopf in seinen Händen lief er ein paar Kilometer nach Norden. Dieser Ort wurde daraufhin Saint-Denis genannt.
Persingen
Die heutige Kirche von Persingen wurde im 14. Jahrhundert gebaut, der Turm ein Jahrhundert später. Zudem errichtete man dort eine Burg. In jener Zeit entwickelte sich Persingen zu einer florierenden Siedlung, die sogar den Status einer Herrlichkeit“ erhielt. Solch eine Herrlichkeit wurde von einem Adeligen verwaltet, der sich eine recht umfangreiche Selbstständigkeit auf kirchenrechtlichem und verwaltungstechnischem Gebiet erworben hatte.
Überflutungen
Gegen Ende des Mittelalters wurden die großen Flüsse immer aktiver. Durch zahlreiche Überflutungen der Waal verschwanden große Teile von Persingen allmählich in den Fluten. Die schlimmste Überflutung ereignete sich 1809, als die Burgruinen weggespült wurden. Die Burg war zu jenem Zeitpunkt schon ein Jahrhundert lang unbewohnt gewesen.
Kleinstes Dorf der Niederlande
Von der einst wohlhabenden Herrlichkeit Persingen stehen heutzutage nur noch die Kirche und zwei Bauernhöfe. Deshalb gilt Persingen als das kleinste Dorf der Niederlande. Die mittelalterliche Kirche wird gegenwärtig als Ausstellungsraum genutzt.