Mit einer Breite von 84 Metern ist die Villa in Plasmolen das größte römische Wohnhaus in den Niederlanden. Die Villa gehört sogar zu den Top Ten Nordwesteuropas.
Luxus und Komfort
Die Villa war mit jeglichem Luxus und Komfort ausgestattet: einer Fußbodenheizung, einem speziellen Badehaus, verschiedenen Räumen, Wandmalereien, Mosaikböden und einem terrassenförmigen Garten. Der Herr des Hauses muss besonders wichtig gewesen sein: wahrscheinlich ein hoher Offizier oder Magistrat aus Nimwegen. Er hat sicher viel Zeit im langen offenen Säulengang verbracht, sich dabei in der Mittagssonne gewärmt und die wunderbare Aussicht genossen. Seine Gäste empfing er im großen zentralen Raum, der aus zwei Stockwerken bestand. Diese Empfangshalle wurde wahrscheinlich so hoch gebaut, um Besucher zu beeindrucken.
Archäologische Untersuchung und Schatzsucher
Der Standort der Villa wurde erstmals in den 1930er Jahren archäologisch untersucht. Indem einige Probegräben ausgehoben wurden, konnte man die Konturen des Hauses festlegen. In den 90er Jahren wurde das Gelände der Villa von Schatzsuchern mit Metalldetektoren komplett durchwühlt. Damit bildeten sie eine erhebliche Bedrohung für die Überreste des Hauses. Deshalb wurden Maßnahmen ergriffen: Die Gräben der alten Ausgrabung wurden erneut freigelegt, um die einstigen Befunde mit den neuen Erkenntnissen zu vergleichen. Anschließend wurde ein Drahtgeflecht über das Gelände gelegt, das wiederum mit einer meterdicken Erdschicht bedeckt wurde. So sind die Überreste der Villa gut geschützt und etwaige Metalldetektoren werden verrückt spielen.
Eindruck von der römischen Baukunst
Die Villa liegt auf dem Gelände des Vereins zum Erhalt von Naturdenkmälern. Eine groß angelegte Rekonstruktion würde zu viele Touristen anlocken, was schlecht für die Ruhe im Wald wäre. Deshalb hat man sich entschieden, die Konturen der Villa darzustellen -sowohl in der Breite und Tiefe als auch in der Höhe. So bekommt der Besucher trotzdem einen Eindruck von den gewaltigen Ausmaßen des Gebäudes. Die römische Baukunst wird hier fast spürbar.