Die Geschichte der Stadt Varik reicht zurück bis ins 10. Jahrhundert, als sich hier ein Gehöft mit dem Namen Feldrike befand. Der heutige Turm wurde etwa ab 1300 errichtet. Seit Jahrhunderten ist der Turm eine wichtige Landmarke für Schiffer auf der Waal. Mit einer Höhe von 35 Metern überragt der mächtige Turm seine Umgebung bei weitem.
Kaiser Otto
Varik bestand bereits im frühen Mittelalter. Kaiser Otto I., der das Kaiserreich Karls des Großen zu neuem Leben erweckt hatte, schenkte das Gehöft Feldrike einem gewissen Grafen Widergeld. Zu dem Hof gehörten in jener Zeit eine Kirche, Bauernhöfe, Hörige, Äcker, Weiden, Felder, Wälder, Wasserläufe, Fischfang, Mühlen, bewegliches und unbewegliches Vermögen. Schon damals war Varik also ein wichtiger Ort, der strategisch günstig an der Waal lag. Ab 1300 begann man mit dem Bau des heutigen Kirchturms. Deutsche Schiffer kennen den Turm bereits seit Jahrhunderten unter dem Namen „Der Alte“.
Turm
Der Kirchturm wurde in verschiedenen Bauphasen errichtet. Der untere Teil besteht aus Tuffstein, möglicherweise wiederverwendetes Baumaterial römischer Bauwerke. Dieser Teil des Turms ist heute nicht mehr sichtbar, da der Grund rund um den Turm aufgeschüttet wurde. Der zweite Abschnitt des Turms besteht aus Ziegelsteinen und Streifen aus Tuffstein. Der dritte Abschnitt besteht komplett aus Ziegelsteinen. Ende des 20. Jahrhunderts stand der Turm kurz vor dem Abriss, da kein Geld für eine Restaurierung zur Verfügung stand. Glücklicherweise brachte eine private Initiative, aus der die Stiftung „Vrienden van de Oude Toren“ (Freunde des Alten Turms) hervorging, die Rettung.
Besteigung
In den Sommermonaten ist der Turm sonntags für Besucher geöffnet. Die wundervolle Aussicht reicht bis nach Zaltbommel und Tiel, zum Grebbeberg, zur St.-Johannes-Kathedrale in ‘s-Hertogenbosch und bei gutem Wetter sogar bis zum Utrechter Dom. Neben dem Turm befindet sich das Fährhaus, in dem eine Gaststätte untergebracht ist. Das alte Feuerwehrhaus von Varik beherbergt heute eine Brennerei, in der verschiedene Sorten frischer Früchte auf traditionelle Weise zu Obstbränden destilliert werden.