Wijchen
Die Kleine Elst ist ein Entwässerungsgraben, der wahrscheinlich schon in prähistorischen Zeiten angelegt wurde. Er ist damit eins der ältesten Beispiele für Wassermanagement in den Niederlanden. Der Graben wird noch stets genutzt, verläuft aber teilweise unterirdisch. Auch heute noch speist die Kleine Elst die Wassergräben der Burgen Wijchen und Hernen.
Prähistorie
In der Eisenzeit (800-50 v. Chr.) waren Wijchen und Umgebung relativ dicht besiedelt. Die Bewohner benötigten Weideland und Heuwiesen, hatten aber Probleme mit dem sumpfigen Boden. Undurchlässige Erdschichten verhinderten, dass das Regenwasser abfließen konnte. Darum hob man einen natürlichen Wasserlauf noch tiefer aus. Er floss in das Wijchens Maasje, einen Seitenarm der Maas. Das heutige Wijchens Meer (See) ist ein Überbleibsel dieses Wijchens Maasje. Später erweiterte man den Entwässerungsgraben in Richtung der heutigen Ortschaft Bergharen. Auch dort floss er in das Wijchens Maasje.
Wassergräben
In den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung prägten die Römer die Landschaft sehr. Im Bereich des Wassermanagements waren sie ihrer Zeit weit voraus. Zweifellos haben sie die Entwässerung durch die Kleine Elst verbessert. Um das Jahr 1000 entstanden an der Kleine Elst Befestigungsanlagen, frühe Vorläufer der mittelalterlichen Burgen. An der Stelle der späteren Burg Wijchen stand ein Wohnturm. Bei Leur baute man eine Burgmotte: einen Erdhügel (Motte), auf dem ein Holzturm stand. Auch am Bauernhof „De Templet“ in Hernen wurde vor Kurzem eine solche Burgmotte entdeckt. Die Kleine Elst speiste die Wassergräben rund um diese Befestigungsanlagen.
Unterirdisch
Das erste Mal, dass dieser Entwässerungskanal in den Archiven auftaucht, ist 1402. Ein gewisser Johan van Holthuse übertrug dem Herzog von Geldern sein „huys enden hoff op den Elst“ [Haus und Hof an der Elst] als Lehen. Im 20. Jahrhundert verschwand die Kleine Elst teilweise unter Neubauvierteln in Wijchen. Aber der Graben wird nach wie vor genutzt und erfüllt eine wichtige Aufgabe bei der Entwässerung von Wijchen. Im Nordwesten von Wijchen trägt er gegenwärtig den Namen „Leurse Leigraaf“.