Der Kalte Krieg
Der Kalte Krieg ist unter den Themen, die im Rahmen von „Spannende Geschichte“ behandelt werden, eine besondere Zeitebene. Hier haben wir es mit einem Zeitabschnitt zu tun, in dem ein Krieg vorbereitet wurde, der nie ausbrach: der Dritte Weltkrieg. Zwischen 1950 und 1960 wurden unter strengster Geheimhaltung zahlreiche Anlagen und Schutzbunker gebaut. Viele davon sind bis heute in der Landschaft – und sogar in dicht bevölkerten Städten – verborgen.
Der Eiserne Vorhang
Als sich die Pulverschwaden des Zweiten Weltkriegs verzogen haben, wird deutlich, dass in der Welt zwei neue Machtblöcke entstanden sind: die USA und die Sowjetunion. Beide haben militärische Verbündete in Europa. Unser Kontinent wird erneut in zwei Teile gerissen: diesmal nicht durch Krieg, sondern durch Bedrohung. Quer durch Europa verläuft eine neue Grenze, der Eiserne Vorhang. Als beide Großmächte auch noch anfangen, mit Atomwaffen zu experimentieren, ist die Angst vor einem alles vernichtenden Krieg allgegenwärtig.
Die IJssellinie
In aller Eile arbeitet man in den Niederlanden einen neuen Verteidigungsplan aus: die IJssellinie. Bei einer Invasion der Russen können die Waal bei Bemmel und der Rhein bei Arnheim gestaut werden, sodass ein großes Gebiet überflutet wird und als Barriere dienen kann. Unter strengster Geheimhaltung werden verschiedene Anlagen gebaut, um die Stauung zu ermöglichen. Dass derartige Wasserlinien als Verteidigungsmittel inzwischen völlig veraltet sind, ist den Planern offensichtlich nicht bewusst. Wie dem auch sei: Im Ooijpolder, bei Bemmel, Lent, Meinerswijk und Arnheim sind immer noch Überreste dieses unvorstellbaren Megaprojekts zu sehen.
Schutzbunker
Neben der IJssellinie werden weitere Maßnahmen geplant. Man legt Kommandozentralen, Munitionslager, unterirdische Telefonzentralen, Vorratsgelände und Dutzende Atombunker an. Die Bunker bieten bei Weitem nicht genug Platz für die gesamte Bevölkerung. Einige von ihnen sind daher speziell für ausgewählte Gruppen bestimmt. Atombunker finden wir zum Beispiel in Berg en Dal und Nimwegen. Auf Beobachtungsposten halten Freiwillige Wache und suchen den Himmel nach herannahenden feindlichen Flugzeugen ab. Aber die Sowjets kommen nicht. Was übrig bleibt, sind zahlreiche bizarre Relikte eines fast unbegreiflichen Zeitabschnitts.